Sie kommen aus dem Sudan, aus Eritrea oder anderen Kriegs- und Krisenregionen Nordostafrikas, oftmals traumatisiert, verfolgt, gezwungen zur Flucht. Etwa 60.000 Asylsuchende suchen derzeit in Israel Schutz und ein besseres Leben – und erfahren ein Leben in Ausgrenzung und Illegalisierung, in Lagern, ohne Zugang zu Bildung, Arbeit und Gesundheit. Ungeachtet der Mahnungen des UNHCR setzt die israelische Regierung seit 2012 ihre Politik der Ausgrenzung und Kriminalisierung fort und findet 2013 im neuen „anti-infiltration law“ ihre drakonische Antwort auf die afrikanischen Asylsuchenden: Das Gesetz erlaubt die Inhaftierung von Flüchtlingen ohne Gerichtsbeschluss für einen Zeitraum bis zu drei Jahren. Doch der Widerstand der Flüchtlinge formiert sich zunehmend und wird stärker, die Unterstützung und Solidarität in der Bevölkerung wächst – auch dank einiger israelischer Initiativen, die sich entschlossen für die Rechte der Flüchtlinge einsetzen.
Die Organisation The Hotline for Refugees and Migrants hat bereits 2010 begonnen, die afrikanischen Flüchtlinge in ihrem Kampf für mehr Rechte zu unterstützen und der wachsenden Fremdenfeindlichkeit in Israel wirkungsvolle lokale Programme entgegenzustellen. Nach Antirassismuskampagnen und einer Tagung wird die Initiative in 2014 einen Blog installieren, in dem über die aktuellen, oftmals rasanten Entwicklungen und Ereignisse aus dem Widerstand der Flüchtlinge und aus der Solidaritätsarbeit berichtet wird, mobilisiert und vernetzt werden soll. Dabei haben die Erfahrungen der letzten Jahre gezeigt, dass die sozialen Medien in Israel einen enormen Zulauf erfahren und gerade für Flüchtlinge, aber auch zur dezentralen Mobilisierung für Unterstützung und ad-hoc Kampagnen immer wichtiger werden.
Wegen der eskalierenden Situation der Flüchtlinge auch im größten Lager Holot und der breiter werdenden rechtspopulistischen Bewegung, die die Flüchtlinge als „Infiltratoren“ kriminalisiert, unterstützt die Stiftung :do die Installation des Blogs und die erste Laufzeit mit 2000 Euro.